Hardwareanforderungen: Sinken sie durch Browsergames und Spielen per Stream?
Größer, stärker, schneller: Das scheint in der Welt der Elektronik die Devise zu sein. Ständig versuchen Entwickler neue Produkte zu entwerfen, die mehr können und dabei weniger verbrauchen. Das Ziel ist es, immer höher hinauszukommen. Gleichzeitig geht die Branche im Bereich von Gaming in eine immer weniger leistungsorientierte Richtung. Dank Cloud-Gaming und Spielen im Browser werden die Anforderungen an Geräte kleiner und der Kauf eines teuren Gaming-Computers quasi obsolet. Aber inwiefern sinken die Hardwareanforderungen wirklich?
Die Nutzer verändern sich
Lange Zeit sah man den klassischen Gamer auf eine bestimmte Art und Weise. Er kaufte sich komplexe Spiele für verhältnismäßig viel Geld und spielte sie in kürzester Zeit durch. Der Markt wurde genau für solche intensiven und motivierten Gamer ausgelegt. Der Gelegenheitsspieler war dagegen nicht wirklich interessant für Spielemacher und wurde dadurch weniger bedient. Durch das Aufleben von mobilen Games hat sich die Branche jedoch völlig geändert. Heute sind die Hauptkunden von Spieleentwicklern nicht mehr nur die Hardcore-Gamer, sondern auch Millionen von Menschen, die nur zwischendurch spielen möchten. Tatsächlich ist das Smartphone mittlerweile die meistgenutzte Spieleplattform in Deutschland. Durch das Spielen am Smartphone haben viele gelegentliche Gamer nämlich auch ihre Vorliebe für PC- und Browserspiele entdeckt und sind von den kleinen Apps zu größeren Spieltiteln umgestiegen.
Die neuen Online Spieler
Viele der heutigen Gamer investieren nicht gerne in einen Titel, sondern bleiben weiterhin bei Free-to-Play-Spielen, bei denen man im Spiel Geld investieren kann, wenn man es möchte. Immer mehr Spiele gehen heute in diese Richtung. Dabei sprechen wir aber nicht nur von kleinen Games, sondern auch von großen Titeln wie League of Legends oder Fortnite. Man unterscheidet allerdings zwischen Spielen, die kostenlos heruntergeladen werden können und jenen, die gänzlich im Browser gespielt werden. Letztere können mit fast jeder heutigen Hardware gespielt werden, ohne dass teures Equipment benötigt wird. Wenn Sie online spielen wollen möchten, muss dazu keinen Download starten, sondern kann direkt im Browser loslegen. Mit dem eigenen Account kann man sich außerdem auf jedem Gerät einloggen und seine Spielsession weiterführen. Die Mindestanforderungen zum Spielen beziehen sich dabei nur auf die Anforderungen des Browsers.
Cloud-Gaming im Trend
Der wohl größte Trend, der eine starke Hardware obsolet machen könnte, ist Cloud-Gaming. Bei dieser Form des Spiels muss der Spieler keine passende Hardware zum Spielen eines bestimmten Titels besitzen, sondern kann mit einem simplen Laptop oder in einigen Fällen sogar mit mobilen Geräten spielen. Das Spiel selbst wird auf einen externen Server ausgeführt und die Rechenleistung damit ausgelagert. Während man das Gefühl hat, auf dem eigenen Gerät zu spielen, wird in Wirklichkeit nur das entstehende Bild auf den Bildschirm übertragen. So wird es z.B. für Mac-User einfacher, endlich auch Spiele zu spielen, die nur für Windows erhältlich waren. Durch das Auslagern der Rechenleistung werden hohe Hardwareanforderungen praktisch außer Kraft gesetzt. Allerdings werden andere Voraussetzungen wichtiger. So muss man durchgehend eine stabile und schnelle Internetverbindung besitzen, um beim Spielen nicht gestört oder unterbrochen zu werden.
Während sich auch heute noch viele Gamer den ultimativen Gaming-PC zusammenstellen, gibt es mittlerweile einige Gegenbewegungen, die die Hardware obsolet machen könnten. Sicherlich werden viele auch weiterhin auf der eigenen Hardware weiterspielen, gleichzeitig gibt es erste Ausweichmöglichkeiten für jene Spieler, die in ihren PC nicht so viel investieren möchten.